Elkuch «Ein Schritt in die richtige Richtung» ist der Ansporn des Liechtensteiner Entsorgungsfachbetriebs, der nun prämiert wurde.
Idee In der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein werden Haushaltkunststoffe nur zu rund 15 Prozent recycelt, der Rest landet im regulären Abfall. Mit dem Supersack der Elkuch Josef AG wurde ein preisgünstiger Kunststoffsammelsack lanciert. Ein dichtes Netz von Verkaufs- und Abgabestellen sollte es umweltbewussten Menschen leicht machen, Haushaltkunststoffe nachhaltig zu entsorgen. Der Fokus beim Marketingmix lag auf einer kanalübergreifenden Kommunikation. Es galt, gut durchdachte Werbemassnahmen umzusetzen, um langfristige Kundenbindungen zu erzeugen. Um erste Anreize zu schaffen, musste die Entsorgung von Haushaltkunststoffen günstiger gestaltet werden als die Entsorgung von Kehricht. Vor allem mussten die Kunden aber über den ökologischen Aspekt erreicht werden.
Ziele Das übergeordnete Ziel mit dem Supersack war es, die Umwelt nachhaltig zu schonen. Mit der Einsparung von 122’000 Kilogramm C02 per Ende 2015 wurde dieses Ziel erreicht. In der Region Fürstentum Liechtenstein/Kanton St. Gallen konnte die Marktführerschaft erreicht werden. Das Absatzziel von 30’000 verkauften Supersäcken konnte bei weitem übertroffen werden. Auch die Umsatzerwartungen wurden mit mehr als 70’000 Franken übertroffen.
Fazit Mit dem Supersack ist es gelungen, die Menschen auf ein wichtiges Problem aufmerksam zu machen – die Entsorgung von Haushaltkunststoffen. Durch den Marketingmix wurde eine breite Zielgruppe erreicht und ein nachhaltiger Beitrag für die Umwelt geleistet. Aus den gesammelten Kunststoffen werden wichtige Sekundärkunststoffe gewonnen, die den lokalen Industriebetrieben kostengünstig zur Verfügung stehen. So profitiert auch die Wirtschaft. Involvierte Agentur: Markenkern
<<Aus Alltagsgegenstand eine Marke geschaffen>>
Interview mit Björn Berchtel, Leiter Marketing der Elkuch Josef AG, Eschen FL.
Ihr Projekt hat eine Marketing-Trophy 2016 gewonnen. Überrascht vom Sieg?
Björn Berchtel: Als Provinzler aus dem Fürstentum Liechtenstein freut es uns besonders, und wir sind sehr stolz. Der Gewinn dieses Titels ist für uns neben der erfolgreichen Umsetzung eine weitere Bestätigung, dass wir mit unserem Marketingkonzept auf dem richtigen Weg sind, und an dem halten wir fest.
Inwiefern ist Ihre Idee innovativ?
Das Produkt an sich wurde bereits vor uns am Markt eingeführt, jedoch haben wir aus dem relativ einfachen Alltagsgegenstand eine Marke geschaffen. Trotz niedrigem Budget und einem zeitlichen Rückstand gegenüber den Mitbewerbern konnten wir durch das Branding Supersack die klare Positionierung erreichen.
Wie hoch war das Budget dafür?
Das ursprünglich geplante Budget wurde mit 20’000 Franken festgesetzt. Da das Projekt Supersack deutlich besser angelaufen ist als geplant und mehr Marktpotenzial verfügbar ist als angenommen, wurde auf 35’000 Franken aufgestockt.
Welche Ziele haben Sie mit Ihrer/Ihren involvierten Werbe- und/oder Medienagentur(en) gesteckt?
Durch ein nachhaltiges und innovatives Produkt unseren Kunden einen neuen Lösungsansatz für ihre Kunststoffabfälle bieten und unser Image als umweltbewusster Entsorgungsfachbetrieb stärken. Parallel dazu sollte durch die Erweiterung unseres Dienstleistungsangebots ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern geschaffen werden.
Wie haben Sie den Erfolg der gesteckten Ziele gemessen?
Den wirtschaftlichen Erfolg konnten wir anband der abgesetzten Supersäcke bzw. der dadurch generierten Umsätze und des erwirtschafteten Deckungsbeitrags ermitteln. Aus Sicht der Nachhaltigkeit konnten wir zudem die C02-Ersparnis messen. Weitere Indikatoren waren für tins die Anzahl der Zugriffe auf unsere Website und das positive Feedback aus unserem Umfeld. Die Eroberung der Marktführerschaft durch die Abdeckung aller Annahmestellen in Liechtenstein und der angrenzenden Ostschweiz war noch ein weiteres Plus.
Quelle: Special Marketing+Verkauf, Handelszeitung
Beitrag: Patricia Schmidt, Beratung, Serviceplan – Public Relations Suisse, Zürich
Interview: Norman C. Bandi