Mobiles Internet: Schweizer surfen hinterher

Weltweit steuern Internetnutzer immer mehr Webseiten über mobile Geräte an. Vor allem ein Grund spricht für den Siegeszug der neuen Smartphones. Die Schweiz hinkt dieser Entwicklung noch hinterher.

schweiz_smartphone

Während insgesamt immer mehr Menschen mit mobilen Geräten ins Internet gehen, sind es in der Schweiz rund 33% mobile Zugriffe. Keystone

 

Das Internet findet immer mehr auf dem Smartphone statt: Rund 37 Prozent aller Webseiten rund um den Globus wurden 2015 von mobilen Geräten angesteuert. Dabei zeigt sich: Das Smartphone hängt das Tablet ab. Das zeigt der Adobe Digital Index, für den die Daten von über 4500 Firmen ausgewertet wurden. Die Schweiz liegt in der Liste von 26 analysierten Ländern auf dem 17. Platz. Damit sind wir zwar mobiler als die Deutschen, aber weit weniger als die Menschen in den USA, in Grossbritannien und in Saudi-Arabien.

Adobe hat eine vergleichende Studie zur mobilen Internetnutzung herausgegeben. Während insgesamt immer mehr Menschen mit mobilen Geräten ins Internet gehen, sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern von insgesamt 26 gross:
Schweiz: 33 Prozent mobile Zugriffe, Rang 17.
Deutschland: 32 Prozent mobile Zugriffe, Rang 18.
Österreich: 30 Prozent mobile Zugriffe, Rang 23.
USA: 38 Prozent mobile Zugriffe, Rang 11.
Grossbritannien: 44 Prozent mobile Zugriffe, Rang 5.
Japan: 47 Prozent mobile Zugriffe, Rang 4.
Philippinen: 47 Prozent mobile Zugriffe, Rang 3.
Irland: 49 Prozent mobile Zugriffe, Rang 2.
Saudi-Arabien: 62 Prozent mobile Zugriffe, Rang 1.

In der Schweiz erfolgten laut dem Softwarehersteller knapp 33 Prozent aller Zugriffe über mobile Geräte, in Deutschland waren es 32 Prozent. Das mobilste Land ist mit grossem Vorsprung Saudi-Arabien. Mit 62 Prozent ist das Königreich die einzige Nation, in der mehr als die Hälfte aller Website-Zugriffe von Mobilgeräten erfolgten. Knapp unter 50 Prozent liegen die Verfolger Irland, Philippinen und Japan (siehe Bildergalerie oben).

Smartphone gewinnt gegenüber Tablet

Interessant sind nicht nur die absoluten Zahlen, sondern auch die Entwicklung. Die 37 Prozent mobilen Zugriffe bedeuten eine Steigerung von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein besonders grosses Wachstum bei den Smartphone-Zugriffen verzeichneten die Slowakei, Belgien, Tschechien und China, wo der Anteil im Jahresvergleich um 65 und mehr Prozent zugenommen hat. Und das Smartphone hat nicht nur gegenüber den traditionellen Computern zugelegt, sondern im mobilen Bereich auch das Tablet hinter sich gelassen.

Es gab eine Zeit, in der das Tablet das Smartphone überholt hatte und man davon ausging, dass sich dieser Trend fortsetzt, lässt sich Adobe-Analystin Tamara Gaffney in einer Mitteilung zitieren. Seither sei die mobile Nutzung übers Tablet aber erheblich zurückgegangen, alleine im letzten Jahr um 7 Prozent. «Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Smartphone-Bildschirme immer grösser werden.»

Weckruf für Mobilmuffel

Anstatt beides zu kaufen, entschieden sich die Leute heute vermehrt für Smartphones mit grossen Bildschirmen, sogenannten «Phablets», sagt Gaffney. Insgesamt seien die Ergebnisse der Studie aber ein Weckruf für die europäischen Firmen: «Sie müssen endlich akzeptieren, dass Mobilgeräte strategische Priorität besitzen und sie mit den Entwicklungen der mobilen Verbrauchergewohnheiten Schritt halten müssen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.»

Quelle: (gku), Handelszeitung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert